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Eingewöhnung

(Jürgen Beier, DSV 2237)


Die ersten Stunden im neuen Zuhause




1. Der Einzelvogel

Wenn Sie Ihren Vogel ausgesucht haben, sollten Sie ihn so schnell
wie möglich in sein neues Heim bringen.

Das gilt für jeden Wellensittich, sei er nun jung oder alt.
Schließlich ist es für kein Lebewesen schön, in eine dunkle Transportbox
gesteckt und wohin auch immer getragen zu werden. Sind Sie angekommen,
schließen Sie sicherheitshalber alle Fenster und stellen die geöffnete Box
in den Käfig. Schließen Sie die Käfigtür und warten Sie.

Die meisten Wellensittiche verlassen die Box recht schnell,
aber manchmal gibt es ganz ängstliche WS, die lieber noch ein paar
Minuten in der Schachtel ausharren.
Haben Sie einfach ein bisschen Geduld!

Sitzt nun der Vogel wahrscheinlich sehr eingeschüchtert auf einer Stange,
sollten Sie entweder das Zimmer verlassen oder ihr Tagwerk verrichten,
ohne ihn zu beachten.

Besonders Kindern fällt es schwer, sich fernzuhalten und nicht
aufgeregt vor dem Neuankömmling herumzuhüpfen.
Der aber muss sich von der Fahrt erholen und in Ruhe sein neues Heim erkunden.

Streuen Sie vor dem Einsetzen des Vogels etwas Futter auf den Boden und hängen
Sie ein Stück Kolbenhirse an die Decke – so gewährleisten Sie, dass Ihr neuer Schützling
auch in den ersten Stunden bei Ihnen gleich etwas zu fressen findet,
denn viele WS sind nur an Bodenfütterung gewöhnt.

Nach einigen Stunden können Sie sich ruhig dem Vogel nähern und behutsam
und vorsichtig mit ihrem Vogel reden.
Er muss Sie schließlich erst kennen lernen!
Die täglichen Handhabungen wie Reinigung, Fütterung und Wasserwechsel sollten Sie
schon am nächsten Tag beginnen, damit sich der WS auch hieran gleich gewöhnt.
Wenn Sie merken, dass er dabei keine Scheu zeigt, halten Sie ruhig Ihre Hand vor seine Füße.
Ein Vogel, der dabei nicht sofort flieht, sitzt meist am nächsten Tag schon auf der Hand!
Wenn Sie feststellen, dass ihr Wellensittich regelmäßig Futter aufnimmt, können Sie mit dem Freiflug beginnen,
da der Vogel nun ganz genau weiß, wo sein Futter steht.


2. Die Vergesellschaftung zweier Vögel

Wenn Sie schon einen zahmen Vogel haben, sollten Sie anders vorgehen.
Wichtig ist dabei, dass Sie einen Wellensittich kaufen, der
jünger ist als der erste.
Vorteilhaft ist ein Vogel im Alter unter 16 Wochen.
Dieser wird sich sofort an dem Älteren orientieren und ihm bereitwillig überallhin folgen.

Ideal ist es, wenn Sie beide Vögel erstmal getrennt halten,
d.h. der neue Vogel ein eigenes Heim bekommt.
Hier hat er eine Rückzugsmöglichkeit und der alte kann ihn beschnuppern.
Die meisten Wellensittiche sind außer sich vor Freude bei der Anwesenheit gleichartiger Gesellschaft
und nehmen den „Neuen“ sofort an.
Schon bald nach den ersten gemeinsamen Freiflügen werden sich beide in einem Käfig tummeln.

Probleme kann es geben, wenn Ihr erster Wellensittich sehr dominant ist,
und den „Neuen“ nicht akzeptiert.
Wenn also der Neuankömmling auch nach ein paar Tagen noch hart attackiert wird,
sollten Sie ihn umtauschen.

Wenig Sinn macht meiner Meinung nach eine Vergesellschaftung
von einem Jungtier mit einem Wellensittich,
der einige Jahre lang einzeln gehalten wurde und
sehr auf den Menschen fixiert ist.
Solche Vögel haben meist verlernt, mit anderen Wellensittichen umzugehen.


3. Die Eingliederung in einen Schwarm

Halten Sie mehrere Wellensittiche in einer Voliere,
so macht eine Eingewöhnung meist keine Umstände.
Wichtig ist aber, den Vogel einige Tage nach dem Erwerb einzeln zu halten,
um ausschließen zu können, dass er krank ist.
Dies kann in Sicht- und Hörweite der Anderen geschehen und hat den Vorteil,
dass der „Neue“ das Geschehen mit etwas Abstand beobachten kann.

Wenn man feststellt, dass sich der neue Vogel sehr für
seine zukünftigen Kameraden interessiert,
kann man ihn zu den anderen tun, sollte das Ganze aber beobachten.








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