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Unterbringung

(Jürgen Beier, DSV 2237)


1. Käfig/ Voliere

Wird dem Vogel täglicher Freiflug geboten, so reichen Käfige mit den Maßen 60 x 40 x 50mm.

Zwar werden im Handel auch kleinere Käfige angeboten; ist aber solch ein Käfig komplett ausgestattet, hat der Vogel nicht mehr viel Platz. Die angegebenen Maße sollten keinesfalls unterschritten werden. Als Faustregeln für die Auswahl eines Käfigs sollten gelten: lieber eckig als rund, und lieber zu groß als zu klein!

Ist ein Freiflug nicht möglich, so sollten weit größere Maße gewählt werden. Möchte man lieber mehrere Wellensittiche halten, so sind die handelsüblichen Zimmervolieren zu verwenden.

Ist man handwerklich nicht allzu ungeschickt, so lassen sich Volieren in beliebiger Größe und wesentlich günstiger nachbauen.

Um den Wellensittichen in einer Voliere das harmonische Miteinander zu erleichtern,
ist es wichtig, für Ruheplätze und große Flugweiten zu sorgen.

Ruheplätze schafft man, indem man weit mehr Sitzmöglichkeiten als notwendig zur Verfügung stellt.
Als Regel gelten 15 – 20 cm Sitzfläche pro Vogel.
Halten Sie also 10 Vögel, so sollten 2 m Sitzstange ausreichen.
Sie werden zwar feststellen, dass die Tiere die meiste Zeit zusammensitzen, können aber auch gewiss sein, dass jeder Vogel, der einen Ruheplatz braucht, auch einen findet.

Zur Flugweite möchte ich folgendes feststellen:
Wenn ein Vogel mit zwei Flügelschlägen von einem Volierenende zum anderen kommt,
kann man unmöglich von ausreichender Bewegung sprechen, und sollte sich als ernsthafter Liebhaber auch nicht damit abfinden!

Meine Außenvoliere hat eine Länge von 5,5 m.
Wenn ich das Fenster zum 3 m tiefen Innenraum öffne,haben meine Vögel eine Fluglänge von 8,5 m.
Bei einer Breite von 2,2 m ergeben sich optimale Bewegungsmöglichkeiten.
Zusätzlichen Anreiz zum Fliegen gebe ich, indem ich begehrte Leckereien wie Kolbenhirse, Obst und Gemüse oder frische Zweige in der Voliere verteile.
Aus dieser optimalen Bewegung folgt dann, dass ich keine trägen oder fetten Wellensittiche habe!

Bei Haltung in Freivolieren empfehle ich, den Großteil oder das ganze Volierendach abzudecken.
Zum Einen bietet man den Vögeln etwas Schutz vor Wind und Wetter,
zum Anderen verringert man das Erkranken des Bestandes durch Wildvögel.


2. Einrichtung

Käfighaltung:

Wichtig ist, dass man es beim Einrichten des Käfigs nicht übertreibt.
2 – 3 praktisch angeordnete Sitzstangen zum Ausruhen und Spielen sowie Sitzmöglichkeiten an der Futter- und Wasserstelle sollten genügen.
Die Sitzstangen sollten dem Vogel Abwechslung bringen.

Daher sollten eine quadratische und eine runde Sitzstange aus Hartholz und eine Sitzstange aus Ästen ungespritzter Obstbäume verwendet werden.

Die Hartholzstangen sind leicht zu reinigen; die Zweige bieten Mineralien und können alle 5 - 6 Wochen ausgetauscht werden.

Eine Schaukel animiert den Vogel zum Spielen und imitiert das Schaukeln von Ästen im Wind.

Mit Spielzeug sollte man ebenfalls sparsam umgehen.
Ein Spiegel und 1 – 2 andere Accessoires reichen aus,
um den Vogel zu beschäftigen, und lassen trotzdem genug Platz für Bewegung.

Als Bodenbelag dienen Vogelsand, Sandpapier oder Sägespäne. Auch sollte dem Vogel ein Kalkstein gereicht werden.


Volierenhaltung:

In der Volierenhaltung haben sich sog. Sitzstangentreppen bewährt.
Hierbei sind mehrere Sitzstangen an zwei parallel zueinander stehenden Holmen befestigt; ähnlich einer Leiter. Diese wird an einem Volierenende in der Art montiert, dass sich die übereinander sitzenden Tiere nicht stören oder beschmutzen können. Dies erreicht man durch einen Neigungswinkel von ca. 20°.

Wie schon erwähnt sollten bis zu 20 cm Sitzfläche pro Vogel ermöglicht werden.
Auch hier ist es empfehlenswert verschiedene Sitzstangen zu verwenden.

Manchmal kommt es vor, dass sich ein Tier mit seinem Ring in kleinen Zweigen verfängt.
Allerdings ist mir das in 10 Zuchtjahren erst zweimal passiert, weswegen ich nicht auf das Reichen von frischen Zweigen verzichten will.
Futterstellen sollten reichlich vorhanden sein, um den Vögeln bei der Futteraufnahme Stress zu ersparen.

Offene Wasserstellen sollten nicht unter Sitzstangen stehen, um das Beschmutzen durch Kot zu verhindern.






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